Orts – Chroniken

 

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Vogelbrunn

 

Vogelbrunn 2005

Vogelbrunn

 

Die Ortschaft Vogelbrunn liegt am südwestlichen Ausläufer des Herzogsberges, unmittelbar östlich an der Gemeindeverbindungsstraße Legengenfeld – Oberweiling und etwas erhöht über dem Talgrund der Schwarzen Laber.

In seiner Beschreibung „Durch das Tal der Schwarzen Laber“ (aus dem Jahre 1920) meint J. B. Laßleben, der Herausgeber der Zeitschrift „Die Oberpfalz“, dass Vogelbrunn seinen Namen der starken Quelle (Im Volksmund wird eine Quelle auch als Brunnen bezeichnet) im Ort verdankt, die in kurzen Lauf der Laber zueilt und den Vögeln, die sich an dieser Stätte gern aufgehalten haben.

Die genaue Entstehung von Vogelbrunn ist nicht bekannt.

Im Urbar (Güterbeschreibung) des Amtes Velburg von ca 1285 wird unter dem Ort Vogelprunne eine Mühle und eine Vogtei genannt. Ebenso im Urbar von 1326, wobei als Besitzer der Mühle G. Paur (zu Helfenberg) genannt ist.

In einem Streit zwischen den Brüdern Heinrich und Konrad von Ehrenfels (Inhaber der Herrschaft Helfenberg) und Herzog Ludwig entschied 1288 Bischoff Heinrich von Regensburg, dass die Ehrenfelser die ihren Vorfahren verpfändeten Güter an den Herzog zurückzustellen hätten. Unter diesen Gütern wird auch eine „halbe Mühle“ in Vogelprunne aufgeführt.

Unter den Gütern die bei der Verpfändung der zweiten Hälfte der Herrschaft Helfenberg 1373 an Pfalzgraf Ruprecht fielen, wird die Mühle in Vogelprunn aufgeführt.

Im Zinnsbuch des Amtes und Gerichtes Helfenberg von 1400 ist unter Vogelbrunn eine Mühle genannt , die an den Grundherrn folgende Abgaben zu leisten hatte: 14 Regensburger Pfennige, 3 Herbsthennen, 1 Lichtmeßhenne, 1 Fasnachthenne, 1 Weisat, 20 Käse, 240 Eier.

In späteren Steuerbeschreibungen ab dem Jahre 1707 ist die Mühle in Vogelbrunn nicht mehr angeführt. Sie dürfte also vor dieser Zeit eingegangen sein und deswegen ist wohl auch die Überlieferung vom einstigen Bestehen einer Mühle in Vogelbrunn zu irgendeiner Zeit abgerissen und gibt es an diese keine Erinnerung mehr. Anzunehmen ist dass die Mühle, vermutlich eine Getreidemühle, nahe der Laber stand und von diesem Fluß angetrieben wurde, denn der kleine Bachlauf im Ort Vogelbrunn war für einen Mühlenantrieb kaum ausreichend.

In einer Beschreibung des Pfegamtes Velburg werden im Grundbuchkompendium von 1734 bei Vogelbrunn 10 Anwesen genannt: 2 Höfe mit Gütl (Haimerl, Lehner), 2 Höfe (Plaicher, Schaller), 2 Viertelhöfe (Yeberl, Polster), 1 Achtelhof, Gemeinde Hirtenhaus.

Vogelbrunn gehört und gehörte seit jeher zur Pfarrei Oberweiling.

Während der Reformationszeit mussten auch die Bewohner Vogelbrunns die Konfession ihres jeweiligen Landesherren annehmen. 1538 zunächst lutherisch, danach erfolgte mehrfach ein Wechsel zwischen der Lehre Luthers und der Lehre Kalvins. Ab 1617 wurde die katholische Konfession wieder eingeführt.

Nach Aussagen von Herbert Stiegler aus Vogelbrunn und Monika Winter aus Velburg wurde die Kapelle in Vogelbrunn 1959 westlich des Ortes auf einer Wiese erbaut und liegt unmittelbar westlich an der vorbeiführenden Gemeindeverbindungsstraße. Erbaut wurde sie durch den Mauerermeister Karl Segerer aus Hollerstetten unter Mithilfe der Ortsbewohner. Segerer hat vermutlich auch den Plan gefertigt. Die kleine Glocke stammt aus der Kirche von Ronsolden. 1959 wurde die Kapelle von Pfarrer Johann Obergruber gesegnet. Kirchenpatron ist die Hl. Barbara. Um die Ausführung des Kapellenbaues hat sich der Landwirt und spätere Bürgermeister der Gemeinde Mantlach, Michael Oettl aus Vogelbrunn, gekümmert. Dieser hatte eine Schwester, welche als Ordensfrau in Amerika tätig war und dort einen älteren hilfsbedürftigen Amerikaner pflegte. Als Dank für die Pflege überließ dieser der Ordensschwester eine Geldsumme mit der Bestimmung, dass in Vogelbrunn eine Kapelle erbaut wird. Die Ordensschwester (klösterlicher Name Schwester Bertholda) veranlasste dann ihren Bruder, sich um die Einleitung und Ausführung des Kapellenbaues anzunehmen, was dieser auch tat. Diese Ordensschwester hieß mit Vornamen Barbara und so wurde deren Namenspatronin auch die Patronin der neuen Kapelle. Eine andere Aussage ist, dass die Kapelle 1960 den „Sieben Schmerzen Mariens“ geweiht wurde. 1982 wurde die Kapelle von den Ortsbewohnern in Eigenleistung renoviert und die Fassade in hellem Gelb gestrichen.

 

Kapelle Vogelbrunn 2005 1

Kapelle Vogelbrunn

Kapelle Vogelbrunn 2005 2

 

Im Jahre 1991 wurde Vogelbrunn an das zentrale Versorgungsnetz der Wasserversorgungsanlage Lengenfeld angeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand eine Eigenversorgungsanlage, für welche die am östlichen Ortsrand austretende Quelle das Wasser lieferte.

Die Ortschaft Vogelbrunn zählt heute (2005) acht Wohnhäuser und 31 Einwohner.

 

Diese Daten stammen alle aus dem Archiv in Velburg.

 

 

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